Eine Berufung ist die Verbindung zwischen unserem inneren Selbst und dem, was wir in unserem äußeren Leben tun. Ein Workaholic versucht durch die Arbeit einen Sinn zu finden. Jemand mit einer Berufung jedoch findet eine sinnvolle Arbeit. Viele Menschen gehen teilweise Jobs oder Tätigkeiten nach, um Geld zu verdienen oder um etwas Sicherheit im Leben zu erfahren. Das ist aber nicht unbedingt das, was sie als ihre wirkliche Berufung empfinden. Sasportas zeigt Ihnen, wie Sie im Horoskop Hinweise auf Ihren inneren Ruf aufspüren können und wie Sie dies möglichst positiv in Ihr Leben einbringen.
Howard Sasportas (1948) Studium der Humanistischen Psychologie. Er kam 1973 nach London wo er Ausbildungen in Astrologie und Psychosynthese absolvierte. 1983 gründete er gemeinsam mit Liz Greene das Centre for Psychological Astrology, das er bis zu seinem Tod leitete. Nach längerer Krankheit verstarb er im Jahr 1992. Wie sichtbar ist die Berufung?
Lassen Sie mich hier einige astrologische Gedanken einfügen. Ich bin davon überzeugt, dass das Thema Berufung in manchen Horoskopen deutlicher im Vordergrund steht als in anderen, insbesondere im Hinblick darauf, öffentlich wir unserer Berufung machen. Ich auf etwas ganz Bestimmtes hinaus. Sie wissen, dass das 10. Haus am höchsten Punkt im Horoskop steht – der am besten sichtbare Teil des Himmels. Wenn Sie Planeten im 10. Haus haben, dann ist das Thema Berufung mit Sicherheit ein wichtiges Thema für Sie, da Sie mit Planeten in diesem Haus das Bedürfnis haben, bei etwas Speziellem, das Sie tun, wahrgenommen zu werden.
Auch ohne Planeten im 10. Haus kann unsere Berufung durchaus wichtig für uns sein, nur brauchen wir möglicherweise nicht das gleiche Maß an Öffentlichkeit. Es reicht einem dann womöglich aus, der Berufung am Küchentisch nachzugehen, etwa wenn Freunde zu Besuch kommen, wenn Sie verstehen, was ich meine. Man kann seiner Arbeit ja auch auf eine ganz private Art und Weise nachgehen. Seine Berufung kann man innerhalb der Familie ausleben, das muss nicht öffentlich geschehen. Planeten im 10. Haus oder ein betonter Herrscher des MC verlangen allerdings Sichtbarkeit. Sie können durchaus ein leeres 10. Haus haben, aber einen stark gestellten MC-Herrscher – beispielsweise einen Einzelgängerplaneten oder auch einen stark aspektierten Planeten. Dann wird Berufung wichtig, weil man dabei gesehen werden möchte. Man muss seiner Tätigkeit öffentlich nachgehen.
Eine Person mit vielen Planeten im 6. Haus hat vielleicht ein Gespür für ihre Berufung, aber diese muss nicht zwangsläufig öffentlich stattfinden. Er kann allein in seinem Kämmerchen sehr glücklich über seiner Arbeit sitzen. Oder jemand mit Planeten im 12. Haus leistet möglicherweise ganz hervorragende Arbeit, ist aber völlig damit zufrieden, dies hinter den Kulissen zu verrichten. Diese Menschen müssen bei ihrer Tätigkeit nicht im Rampenlicht stehen, sie bevorzugen es vielleicht, im Hintergrund zu bleiben. Wir können auch jemanden mit einem vollbesetzten 4. oder 5. Haus betrachten, was bedeutet, dass das, was dieser Mensch tut, um sich auszudrücken, etwas sehr Persönliches ist. Er lebt seine Berufung vielleicht zu Hause aus oder ist kreativ aus reiner Freude am Kreativsein, und nicht, weil er es mit anderen teilen möchte. Das kann auf eine Art auch eine Berufung sein, aber es ist nicht die Berufung, die man mit einer öffentlichen Position in Verbindung bringen würde.